Der Unterschied zwischen WPA2 und WPA3: Ist ein Upgrade notwendig?

Update: 15.11.2024 / Lesezeit: 2,5 min / Geschrieben von: Patrick

In einer Zeit, in der Internetbetrug und Cyberkriminalität stetig zunehmen, ist der Schutz des heimischen WLAN-Netzes wichtiger denn je. Mit der Einführung von WPA3 im Jahr 2018 stellt sich für viele jedoch die Frage: Ist es wirklich notwendig, von WPA2 auf WPA3 umzusteigen? In diesem Artikel beleuchten wir die wesentlichen Unterschiede und klären, ob ein Upgrade für Sie sinnvoll ist.

Grundlegendes Verständnis von WPA2 und WPA3

Was ist WPA2?

WPA2 (Wi-Fi Protected Access 2) wurde 2004 eingeführt und ist seit mehreren Jahren der Standard für WLAN-Sicherheit. Es nutzt eine starke Verschlüsselung mittels AES (Advanced Encryption Standard), um unbefugten Zugriff auf das Netzwerk zu verhindern.

Was ist WPA3?

WPA3 ist der Nachfolger von WPA2, eingeführt im Jahr 2018, und bietet erweiterte Sicherheitsfunktionen. Diese beinhalten zum Beispiel eine stärkere Verschlüsselung und den sogenannten „Forward Secrecy“, der auch bei einem kompromittierten Passwort die früheren und zukünftigen Sitzungen schützt.

Feature WPA2 WPA3
Verschlüsselung AES AES mit 192-Bit für höhere Sicherheit
Key Management Pre-Shared Key (PSK) Simultaneous Authentication of Equals (SAE)
Schutz gegen Brute-Force-Attacken Basis-Schutz Robustere Abwehrmechanismen
Open Network Protection Keine Optionaler Schutz durch Individual Data Encryption

Funktionen von WPA3 im Detail

Simultaneous Authentication of Equals (SAE)

SAE bietet einen signifikant verbesserten Schutz gegen Brute-Force-Angriffe. Anders als bei WPA2, wo ein Angreifer theoretisch unendlich viele Passwortversuche starten könnte, reduziert WPA3 die Zugriffsmöglichkeiten durch die Einführung dieser sicheren Authentifizierungsmethode drastisch.

Forward Secrecy

Bei einem kompromittierten Passwort können Angreifer bei WPA2 auf vergangene Sitzungen zugreifen und Daten entschlüsseln. WPA3 hingegen bietet mit Forward Secrecy einen Schutz, der sicherstellt, dass vergangene und zukünftige Kommunikationsdaten bei einem kompromittierten Schlüssel nicht gefährdet sind.

Verbesserter Schutz in offenen Netzwerken

In offenen Netzwerken bietet WPA3 eine automatische Verschlüsselung der Kommunikation zwischen Gerät und Access Point durch „Individual Data Encryption“. Dies ist besonders praktisch in öffentlichen Hotspots.

Ist ein Upgrade notwendig?

Eine Upgrade-Entscheidung hängt von mehreren Faktoren ab. Wenn Sie sich für die bestmögliche Sicherheit interessieren und Ihr Netzwerk gegen modernste Angriffsmethoden schützen möchten, dann ist ein Umstieg auf WPA3 empfehlenswert. Dies gilt besonders, wenn Sie sensible Daten über Ihr WLAN-Netz übertragen, sei es beruflich oder privat.

Außerdem sind immer mehr Geräte mit WPA3 kompatibel, was den Umstieg erleichtert. Trotzdem ist WPA3 kein Muss, da WPA2 – vor allem bei richtiger Konfiguration – immer noch als ausreichend sicher gilt. Die WPA3-Vorteile kommen jedoch besonders bei neuen Geräten und in Großhaushalten mit vielen unterschiedlichen Geräten zur Geltung.

Laut einer Studie von „SecurityBoulevard“ aus dem Jahr 2021 sind etwa 50% aller Cyberangriffe auf Haushaltsnetzwerke zurückzuführen, was eine signifikante Zahl darstellt . Diese Statistik unterstreicht die Relevanz des Themas IT-Sicherheit im eigenen Heimnetzwerk.

WPA3 Vor und Nachteile
WPA3 Vor und Nachteile

Fazit

Für Verbraucher, die maximale Sicherheit in ihrem WLAN-Netzwerk wünschen, ist WPA3 sicherlich eine Überlegung wert. Die fortschrittlicheren Sicherheitsfunktionen bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, insbesondere für sensible Anwendungen. Sollten Sie allerdings mit Ihrem bestehenden Netzwerk keine Probleme haben, kann auch WPA2 weiterhin ausreichen. Ein gezielter Blick auf ihre aktuellen Geräte und Bedürfnisse wird bei der Entscheidung helfen.

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