Breitbandausbau in Deutschland

Immer wieder hört man in den Nachrichten vom Netzausbau für schnelles Breitbandinternet. Doch was genau kann ich mir darunter eigentlich vorstellen? Warum ist dieser so wichtig, wenn es doch ohnehin fast überall Internet gibt? Und wie weit schreitet der Breitbandausbau in Deutschland voran? Wir verraten es Ihnen.

Was heißt Breitbandausbau?

Wenn in den Nachrichten vom Breitbandausbau die Rede ist, dann ist hiermit die Verfügbarkeit von schnellem Internet gemeint. Damit dieses überall in Deutschland verfügbar ist, müssen die Netzbetreiber unzählige Kilometer Glasfaserkabel verlegen. Der Internet-Netzausbau ist extrem wichtig, da Sie in weiten Teilen der Bundesrepublik nach wie vor nur mit sehr langsamen Geschwindigkeiten im Netz surfen können. Dies trifft nicht nur Privatpersonen, sondern auch kleinere Unternehmen hart, da diese insbesondere in ländlicheren Regionen nahezu kaum in der Lage sind, ihre Geschäfte online zu tätigen.

Vergleichen wir den Breitbandausbau in Deutschland mit anderen Ländern Europas, so belegt Bundesrepublik lediglich Platz 25. Damit stehen wir auch hinter Lettland und Rumänien, die allesamt eine schnellere Internetanbindung anbieten. Noch auffälliger ist ein Vergleich zwischen Deutschland und Japan. Während im fernen Osten drei Viertel aller Haushalte mit einer Glasfaserleitung für Highspeed-Internet versorgt sind, sind es in Deutschland im Jahr 2018 nur gute zwei Prozent.

Internet-Netzausbau im Überblick – was bisher geschah!

Wirft man einen Blick auf die jüngste Vergangenheit, so hat sich im Bereich Breitbandausbau in Deutschland leider nicht allzu viel getan:

  • 2009 versprach unsere Regierung, dass bis 2014 in rund 75% aller Haushalte schnelles Breitbandinternet mit einer Geschwindigkeit von mindestens 50 MBit/s zur Verfügung steht.
  • 2014 machte die Große Koalition erneut ein Versprechen: Bis ins Jahr 2018 sollten alle deutschen Haushalte über schnelles Internet verfügen. Auch dieses Ziel wurde nicht erreicht.
  • 2018 sprach die Bundesregierung davon, dass bis 2025 jeder Haushalt und jede Gemeinde in Deutschland Zugriff auf einen Gigabit-Internetanschluss hat. Angesichts des aktuellen Netzausbaus scheint dieses Ziel sehr unwahrscheinlich (Stand: Juni 2021)

Von den derzeit rund 32,5 Millionen Breitbandanschlüssen in Deutschland können vor allem Haushalte in Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München auf schnelles Internet bis 50 Mbit/s und mehr zugreifen. In kleineren Ortschaften oder ländlichen Regionen hat maximal jede zweite Haushalt Zugriff auf schnelles Breitband-Internet.

Neue Ziele der Bundesregierung zum Netzausbau bis 2025

In 2018 hat sich die Bundesregierung in puncto Digitalisierung ein neues Ziel gesetzt: Bis 2025 soll ein flächendeckendes Breitbandnetz vorliegen. Das ganze ist rechtlich abgesichert. Vereinfacht erklärt bedeutet das, dass Sie ab dem 01. Januar 2025 ein Recht auf schnelles Breitbandinternet haben. Doch bereits jetzt offenbart der TÜV Rheinland, dass diese Vorgaben teilweise utopisch sind. Aus einem neuen Gutachten geht hervor, dass insbesondere in ländlicheren Regionen eher mit dem Jahr 2033 zu rechnen ist. Absolut planmäßig verläuft der Netzausbau in Baden-Württemberg. Hier können alle gesteckten Ziele bis 2025 erreicht werden.

Zukunft heißt Glasfaser & 5G Netz

Beim Breitbandausbau gibt es eine große Herausforderung. Die hochwertigen Glasfaserkabel, die schnelles Internet erst möglich machen, kommen deutschlandweit nahezu flächendeckend zum Einsatz. Bei den entscheidenden letzten Metern vom Telefonkabelkasten auf der Straße bis in die eigentlichen Wohnungen sind jedoch überwiegend alte Kupferkabel verlegt. Um schnelles Internet mit bis zu 1.000 Mbit/s in alle Haushalte zu bringen, ist es erforderlich die Kupferkabel vollständig mit Glasfaserkabel auzutauschen. Die älteren Kupferkabel der Telekom sind oftmals stolze 80 Jahre alt und ermöglichen maximal 50 bis 100 MBit/s.

Auch das Mobilfunknetz kann in Deutschland deutlich besser ausgebaut sein. Während Sie beispielsweise in Japan in vielen Regionen (und ab 2021 flächendeckend) über den schnellen 5G-Mobilfunkstandard mit bis zu 10.000 MBit/s surfen können, ist hierzulande die veraltete 3G-Verbindung (UMTS) nach Standard. Der aktuelle 4G-Standard ermöglicht hingegen Geschwindigkeiten von mit bis zu 1.000 Mbit/s. Dieser ist überwiegend in Großstädten verfügbar.

Ausbau des Telekom Netzes

Die Telekom gilt derzeit als Vorreiter im Bereich des Breitbandausbaus. Das Unternehmen hat diesen kontinuierlich vorangetrieben und mit der Vectoring-Technologie zahlreiche neue Glasfaser-Verteilerkästen in großen und kleinen Städten aufgebaut. Seit August 2018 haben zahlreiche deutsche Haushalte Zugang zu schnellem Highspeed-Internet mit bis zu 250 Mbit/s. Welche Breitbandgeschwindigkeit an Ihrer Adresse verfügbar ist, können Sie hier einsehen: https://www.telekom.de/zuhause/netz/breitbandausbau-deutschland

Ausbau des Vodafone Netzes

Auch der größte Mitbewerber Vodafone treibt den Netzausbau kontinuierlich voran. Laut eigenen Aussagen können Kunden des Unternehmens auf das modernste Netz der Republik zugreifen. Dieses steht bereits jetzt in 80% der Haushalte zur Verfügung. Darüber hinaus ist der derzeitige Mobilfunkstandard 4G an vielen Orten verfügbar, sodass Sie auch unterwegs Zugriff auf schnelles Internet haben. Alle Informationen rund um den Netzausbau bei Vodafone finden Sie hier: https://www.vodafone.de/privat/service/netzkarte-netzausbau.html

Was kostet der Netzausbau?

Günstig wird der Breitbandausbau in Deutschland nicht, da der Internet-Netzausbau mit schnellem Glasfaserkabel in den letzten Jahren schlicht und weg verschlafen wurde. Insgesamt entstehen sehr hohe Kosten beim Netzausbau an. Bis 2025 summieren sich die Ausgaben auf rund 80 Milliarden Euro. Die Subventionen der Bundesregierung für den schnellen Netzausbau halten sich bislang noch in Grenzen.